Aktuelle Flüchtlingssituation: Kapazitäten ausgeschöpft

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Bürgermeister Uwe Schmalenbach nutze während der letzten Sitzung des Gemeinderates im Hinblick auf den Flüchtlingsgipfel in Berlin den Tagesordnungspunkt „Bekanntgaben“, um über den aktuellen Stand der Flüchtlingssituation in der Gemeinde zu berichten - denn die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge steigt weiterhin an.

„Ich muss leider sagen, dass die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Wir haben nicht genügend Wohnraum für die Menschen, die uns zugewiesen werden“, erklärt er, dass die Lage durchaus ernst zu nehmen sei.  In den vergangenen Wochen hatte die Gemeinde angekündigt, nun vorübergehend Wohncontainer auf dem Parkplatz an der Winzenbecke aufstellen zu lassen, in denen mehrere Wohneinheiten geschaffen werden sollen. Aber auch diese Appartements reichen, laut Schmalenbach, längerfristig nicht aus. In der Winzenbecke werden zurzeit die dafür notwendigen Versorgungsleitungen verlegt. In den zweigeschossigen Bauten soll Platz für insgesamt zehn Wohneinheiten geschaffen werden. Bis zu 24 Personen könnten dort unterkommen. Die Appartements sind mit Schlafbereich, Küche und sanitären Einrichtungen ausgestattet.

Mit Stand von Montagnachmittag sind in der Gemeinde insgesamt 111 Flüchtlinge gemeldet. 68 Personen stammen aus der Ukraine, die restlichen aus anderen Ländern. Momentan kommen überwiegend Flüchtlinge aus Syrien in Herscheid an. Dabei handele es sich in den meisten Fällen um anerkannte Flüchtlinge, meistens Männer, deren Familien sicherlich nachkommen werden.

Deshalb plant die Gemeinde eine Anschaffung weiterer Container, die zunächst in Hüinghausen aufgestellt werden könnten. Dort hat die Gemeinde ein Haus erworben, auf dessen Grundstück weitere Appartements aufgestellt werden können. Eine zusätzliche Örtlichkeit, um Wohnmöglichkeiten in ähnlicher Form zu schaffen, könnte darüber hinaus im Unterdorf sein. Diesbezüglich würden aktuell Gespräche laufen, berichtet Schmalenbach.

Bestehende Asylunterkünfte belegt

Die drei kommunalen Asylunterkünfte sind aktuell voll belegt. Als Notlösung ist die Gemeinde in der Vergangenheit immer wieder dazu übergegangen, die Klassenräume der leerstehenden Grundschule am Rahlenberg für eine Übergangsbelegung zu nutzen. Dies sei jedoch nur für einen kurzen Aufenthalt gedacht, betonte der Bürgermeister, dass auf Dauer ein Wohnen in den ehemaligen Schulräumen aufgrund der dortigen Gegebenheiten nicht wünschenswert sei. Es gibt keinerlei Duschmöglichkeiten im Gebäude selbst sondern Dusch- und Waschmöglichkeiten sind nur auf dem Schulhof im Container möglich.

Nach dem geplanten Rückbau der alten Grundschule könnte das ehemalige Schullandheim Stucken als Auffanglösung dienen. Dort sei eigentlich kürzlich ein Einzug geplant gewesen, allerdings kam es dann überraschend zum Wegzug aus der Gemeinde.

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Noch besser wäre aber, die Geflüchteten, die dauerhaft bei uns leben werden, bei der Anmietung einer eigenen Wohnung zu unterstützen. Daher sind wir auf der Suche nach Mietwohnungen, besonders benötigen wir große Wohnungen für Familien mit Kindern. Grundsätzlich ist auch der Erwerb von Wohnhäusern möglich, wenn entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten gegeben sind.

Falls Sie der Gemeinde Wohnungen oder Grundstücke zur Verfügung stellen möchten, nehmen Sie für ein Beratungsgespräch gerne Kontakt mit Fachdienstleiterin des Sozialamtes, Meryem Yilmaz, auf unter Tel. 02357/ 909325 oder yilmaz@herscheid.de.