Probealarm am 9. März: Mehr als 200 Sirenen im Kreis zu hören

Im Ernstfall geht es um Minuten oder sogar um Sekunden. Deshalb ist es wichtig, dass die Bevölkerung rechtzeitig über Gefahren informiert wird – und das möglichst über viele Kanäle. Die Sirene ist dabei ein sehr wichtiges und wirksames Mittel, um die Bevölkerung zu warnen. Sie weckt die Aufmerksamkeit und holt die Bürgerinnen und Bürger gegebenenfalls auch aus dem Schlaf. Insbesondere nachts, wenn Fernseher, Radio und Laptop ausgeschaltet sind und das Handy eventuell lautlos ist, haben Sirenen im Ernstfall sogar einen Vorteil gegenüber anderen Warnmitteln.

Im Märkischen Kreis und in ganz Nordrhein-Westfalen werden die Sirenen daher am Donnerstag, 9. März, um 11 Uhr für einen Probealarm zu hören sein. Der landesweite Probealarm ruft in Erinnerung, dass die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten im Kreis und darüber hinaus 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche bereitstehen, um das Leben und den Besitz der Menschen zu schützen. Was passiert am 9. März? Zentral aus dem Lagezentrum der Landesregierung wird über das Modulare Warnsystem (MoWaS) die Warnstufe 1 ausgelöst. Die Auslösung der Sirenen erfolgt über die Kreisleitstelle in der vorgeschriebenen Dauer und Tonfolge: eine Minute Entwarnung, eine Minute Warnung, eine Minute Entwarnung. Viele der Sirenen im Kreisgebiet lassen die Reihenfolge automatisch ertönen. Andere werden manuell von der Kreisleitstelle aus in einem Intervall mit ca. fünfminütiger Pause zwischen den Signalen angesteuert.

Wie funktioniert der Cell-Broadcast?

Cell Broadcast aktivieren & deaktivieren (iOS + Android)

Seit dem letzten Probealarm besteht die Möglichkeit, dass jeder Bürger/ jede Bürgerin auch übers Handy gewarnt werden kann. Im Gegensatz zu SMS kann mit dem Cell-Broadcast-Dienst eine Nachricht gleichzeitig an eine Vielzahl von Geräten in bestimmten Regionen gesendet werden. Die Technik wird von den meisten Smartphones unterstützt, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind.  Standardmäßig ist Cell Broadcast auf allen kompatiblen Geräten aktiv, sofern diese die aktuellste Version des Betriebssystems installiert haben. Um zu überprüfen, ob Ihr Handy Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen kann oder diese ggf. zu aktivieren bzw. zu deaktivieren, gehen Sie wie folgt vor:

Cell-Broadcast-Einstellungen auf dem iPhone:

  • Öffnen Sie die Geräteeinstellungen
  • Wählen Sie „Mitteilungen“
  • Scrollen Sie an das untere Ende des Bildschirms
  • Unter „Cell Broadcast Alerts“ können Sie die Einstellungen vornehmen
  • Aktiviert sein sollten die Punkte „Extreme Gefahr“ und „Gefahreninformationen“
  • Die Option „Test-Warnungen“ dient lediglich internen Zwecken der Telefonanbieter und muss nicht aktiviert werden.

Cell-Broadcast-Einstellungen auf Android-Geräten:

  • Öffnen Sie die Geräteeinstellungen
  • Wählen Sie den Menüpunkt „Benachrichtigungen“
  • Unter „Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte“ können Sie die Einstellungen vornehmen
  • Aktiviert sein sollten die Punkte „Extreme Gefahr“, „Erhebliche Gefahr“ und „Gefahreninformation“
  • Nicht zu aktivieren brauchen Sie die Option „Testwarnung“, da diese internen Zwecken der Telefonanbieter dient.

- Ein weiterer Weg zu den Cell-Broadcast-Einstellungen führt bei Android-Geräten über die App „Messages“.

  • Öffnen Sie die App „Messages“
  • Öffnen Sie die Einstellungen über die drei Punkte oben rechts
  • Tippen Sie nun auf die Option „Erweitert“
  • Wählen Sie „Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte“ aus
  • Rufen Sie nun über die drei Punkte oben rechts die Einstellungen auf

Bevölkerung sensibilisieren

Der Probealarm hat zum Ziel, die unterschiedlichen Warnmedien zu testen und die Bevölkerung für die einzelnen Medien zu sensibilisieren. Hierzu zählen die Sirenen, aber auch Warn-Apps wie Nina, Radio, soziale Medien, Webseiten und neu: Cell-Broadcast.

Auf der Verwendung von „Cell Broadcast“ als neues Warnmittel des Bundes wird ein besonderes öffentliches Interesse liegen. Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Smartphones geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind - daher der Name. „Nicht erschrecken: Im Regelfall wird das Smartphone ein lautes Warnsignal ausgeben“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling und ergänzt: „Es ist wichtig, dass die Einstellungen richtig gesetzt sind. Bei Apple-Geräten finden die User die Funktionen unter ‚Einstellungen‘ und dann unter ‚Mitteilungen‘. Weit unten ist dann die Konfiguration für Cell Broadcast zu finden. Bei Android-Geräten sind diese Konfigurationen in der Nachrichten-App und dort in den Notfall-Benachrichtigungen hinterlegt.“ Zu dem neuen Tool des Bundes hat der Kreisbrandmeister eine klare Meinung: „Cell Broadcast ist eine weitere große Chance, die Menschen im Ernstfall direkt zu erreichen.“

Hintergrund

Der letzte landesweite Sirenen-Probealarm fand am 8. September 2022 statt. Damals gingen in der Kreisleitstelle nur eine Handvoll Anrufe mit Rückfragen ein, warum Sirenenalarm ist. Das ist verglichen zur Gesamtbevölkerung sehr wenig und zeigt, dass die Informationskette über sämtliche Medien gut funktioniert hat. In den Kommunen des Märkischen Kreises sind etwa 210 Sirenenanlagen installiert. Die Positionierung obliegt den Städten und Gemeinden.